Halloween & end of quarter, Highschool / #25

Hi!
Am Dienstag war ja der 31.10., also Halloween. Wie man sich vielleicht schon denken kann, ist das hier in den USA viel größer als in Deutschland.
Richtig viele Leute dekorieren ihre Häuser von außen, mit so Spinnenweben-Watte Zeug, Skeletten und natürlich Kürbissen. Ich habe da leider keine Bilder von gemacht.
In meiner Glassblowing Class haben wir auch Kürbisse gemacht und ich habe dieses Jahr das erste Mal einen Kürbis geschnitzt. Ich dachte eigentlich es wäre schwieriger und dafür, dass ich es davor noch nie gemacht habe, sah es eigentlich ganz okay aus.

Das Bild ist jetzt nicht das beste.
An Halloween selbst habe ich dann leider gar nichts gemacht, weil ich einerseits ziemlich viele Hausaufgaben hatte und andererseits meine Gastschwester überhaupt keine Lust hatte und ich nicht am anderen Ende von Chicago "trick or treating" gehen wollte, wo Leute die ich kenne gegangen sind. Stattdessen durfte ich ungefähr im drei Minuten Takt die Tür aufmachen und Süßigkeiten verteilen. Bei uns Zuhause kommen mit Glück zwei Kinder vorbei, hier war echt richtig was los und die Kostüme waren teilweise richtig niedlich und teilweise echt gruselig. Ein Mal war es so ein  Typ bei dem ich mir echt nicht sicher war, ob ich die Tür aufmachen will, der war mindestens fünfundzwanzig und hatte außer einer Maske kein Kostüm.
Morgen werden wir die ganze Halloween Dekoration wahrscheinlich schon wieder abhängen, weil Ende November dann Thanksgiving ist und es außerdem laut meiner Gastschwester schon so gut wie Weihnachten ist, weshalb sie ernsthaft jetzt schon (!) anfängt Weihnachtsmusik zu hören. Ich wette es dauert höchstens noch zwei Wochen bis ich Last Christmas nicht mehr hören kann. Ist aber trotzdem irgendwie witzig.

Heute ist eigentlich Freitag, aber wir hatten keine Schule. Das liegt daran, dass das erste Viertel vom Schuljahr, also das erste quarter vorbei ist. Man bekommt wenn ich das richtig verstanden habe nach jedem Quarter eine Art Zeugnis, das aber glaube ich mehr ist um einfach zu sehen wo man steht und nicht wirklich besonders wichtig ist. Nach dem ersten halben Jahr, also dem ersten Semester hat man auch schon die ersten Finals, also großen Test, genau wie am Ende des Schuljahres.
Auch wenn sich das eventuell noch ändern könnte habe ich aktuell nur A's (1er und 2er) und ein B (3). Das hätte ich am Anfang des Schuljahres überhaupt nicht gedacht!
Auch wenn ich nochmal einen ganzen Post über Highschool schreiben werde, versuche ich mal ein bisschen zu erklären, wie sich Schule so für mich verändert hat.
Am Anfang hätte ich auf jeden Fall gesagt, dass meine Schule hier ungefähr mit einem deutschen Gymnasium zu vergleichen ist. Das würde ich jetzt nicht mehr so sagen, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich keine einzige AP Klasse gewählt habe, wenn man es also darauf anlegt schafft man es bestimmt, dass Payton zu einer ziemlichen Herausforderung wird.
Was jetzt aber mich angeht, würde ich sagen, dass ein Großteil der ganzen Herausforderung am Anfang einfach die Sprache war. Ich merke das besonders in HUSH (das ist die Abkürzung für Honors US History). Wir lesen da als Hausaufgabe größtenteils Texte zu denen wir dann Fragen beantworten müssen. Das ist tatsächlich schwieriger als es klingt und ich übersetze immer noch einige Wörter, aber es ist so viel leichter geworden, einfach, weil man manche Wörter nach einer Weile kennt und ich auch mehr Übung im "komplizierte-Texte-Lesen" habe und deswegen schneller bin. Auch bei Diskussionen im Unterricht komme ich jetzt besser mit und kann auch mitdiskutieren und hinterher Fragen dazu besser beantworten.
Chemistry ist immer noch nicht einfach, aber ich habe das Gefühl, dass ich "dank" meinem Lehrer der absolut unfähig ist zu erklären und uns ohne irgendwas zu sagen Labs zu neuen Themen machen lässt, Fragen dazu beantworten lässt, dann einen Test darüber schreibt und DANN versucht zu erklären, gelernt habe mir Sachen besser selbst beizubringen. Wobei ich und meine Sitznachbarin uns auch oft Sachen gegenseitig erklären.
In Englisch lesen wir im Moment "Scarlett Letter". Da komme ich auch echt gut mit, ich muss aber zugeben, dass ich mir die deutsche Version runtergeladen habe und meistens in beiden Sprachen lese wenn wir ein paar Kapitel aufbekommen. Zu meiner Verteidigung: Das ist schon auf deutsch nicht einfach... Außerdem haben wir in Englisch immer Vokabeln zu lernen, das sind einfach kompliziertere Wörter die die Amerikaner mit Definitionen lernen und dann Multiple Choice Tests darüber schreiben. Ich lerne die meistens einfach Englisch-Deutsch und manche Wörter kenne ich sogar schon. Ein Mal habe ich da sogar 50 von 50 Punkten geschafft.
Außerdem schreiben wir Texte und Narratives in Englisch. Ich bin mir nicht ganz sicher inwiefern ich annehmen soll, dass ich da weniger streng benotet wurde, aber ich habe bei unserem bisher "größten" Text, was ein "Personal Narrative" Assessment war, 94 von 100 Punkten bekommen und die Leute die ich gefragt habe hatten meistens weniger.
Spanisch ist nicht wirklich schwer und ich habe mir sogar eine Spanisch App runtergeladen, damit ich ein bisschen mehr lerne, weil ich sonst nicht das Gefühl habe mega große Fortschritte zu machen.
Mathe ist relativ einfach, seit ich in einer einfacheren Klasse bin und wir machen auch öfter mal Sachen, die wir schon gemacht haben. In meinem Fall ist Mathe jetzt viel viel einfacher als in Deutschland, aber die Matheklasse, die ich vorher hatte war mindestens genauso schwer.
In Drama arbeiten wir gerade an einem Shakespear Stück und da kann man eigentlich nur darüber sagen, dass es größtenteils langweilig ist.
So, jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ich wollte... Ich bin mir nicht ganz sicher worüber ich mehr oder weniger schreiben soll und was vielleicht interessant ist und was ich noch gar nicht erwähnt habe. Das klingt jetzt so nach YouTuber, aber man kann hier kommentieren, also, falls irgendjemand einen Vorschlag für mich hat...comment below und so.