Highschool nach einem halben Jahr // #33

Hi!
Ich dachte, ich mache mal noch einen Post über Schule hier, weil ich das bisher nur ein Mal gemacht habe, als ich noch gar nicht so lange auf meine Schule hier gegangen bin.
Was mich immer noch viele fragen ist, ob amerikanische Highschool hier einfacher oder schwerer ist als Schule daheim. Also ich gehe ja in Deutschland auf ein Gymnasium und inzwischen würde ich sagen, dass "sogar" Payton weniger anspruchsvoll ist. Der große Unterschied ist, dass es halt mehr Arbeit ist. Aber man kann mich auch mit einem Mathebuch für die 3.Klasse eine Weile beschäftigen, wenn die Hausaufgabe ist, das ganze Buch durchzuarbeiten. Wenn ich mal alle meine Klassen durchgehe, dann ist Englisch natürlich eine Herausforderung, weil es halt einfach nicht meine erste Sprache ist, ich komme aber trotzdem ziemlich gut mit. Wenn ich für die Vokabeltests ein bisschen mehr lernen würde (also das ist so mit Definitionen von schwierigeren Wörtern und auch Synonyme finden und so), könnte ich auch ein A haben.
Geschichte ist halt einfach gaanz viel Lesen und zwar Texte die ungefähr 10 komplizierte Wörter pro Satz haben und dann diskutieren wir darüber und schreiben ab und zu Essays oder haben Tests. Zum Thema Tests: Für Englisch, Geschichte und Spanisch sind die super oft multiple choice, was es aber nicht ganz so viel einfacher macht, wie man vielleicht denkt.
Außer für Spanisch vielleicht, Spanisch ist echt krass einfach. Ich habe bisher kaum mal gelernt und trotzdem 99%, also ein A.
Chemie ist hier tatsächlich um einiges schwerer, wir machen dafür, dass es das erste Jahr ist schon ziemlich fortgeschrittenes Zeug, das für mich neu ist, auch wenn ich schon ein Jahr Chemie hatte. Allerdings haben wir auch einen Lehrer der uns irgendwie nie was erklärt, weswegen wir uns alles mehr oder weniger selbst beibringen müssen. Derselbe Lehrer unterrichtet auch echt gerne AP chem und deswegen ist sein Honors chem eigentlich fast schon AP, ich merke das auch immer im Vergleich zu dem was meine Gastschwester gerade in Chemie macht, wir sind immer 1-2 Kapitel weiter und die Fragen für die Tests sind oft viel schwerer. Auch wenn ich da manchmal fast am verzweifeln bin, bin ich dafür umso stolzer, dass ich in Chemie trotzdem ein A habe.
Ansonsten haben ich noch Drama, da lesen wir Theaterstücke und spielen dann Szenen, was benotet wird. Vor ein paar Tagen hatte ich erst meine für "As You Like It", dieses Mal haben wir das mit Partnern gemacht, für "Titus Andronicus" war es ein Monolog, was echt gar nicht mein Ding ist. Aber dieses Mal hat es echt voll Spaß gemacht und ein Typ hat bei der Feedback-Runde sogar gesagt dass er es filmreif fand. :D
Meine Matheklasse hier ist wesentlich einfacher als in Deutschland, da kann ich mich aber eigentlich nicht beschweren oder so, wenn man was anspruchsvolleres will kann man auch richtig schwere Matheklassen wählen. Was wir aber im Moment machen ist größtenteils nur ein bisschen erweitert was ich vorher schonmal gesehen habe.
Was jetzt noch übrig ist sind lunch und gym. Anders als in Deutschland hat man hier jeden Tag Sport, manchmal machen wir zwar kaum was, aber ich finde es eigentlich ganz gut, dann sitzt man nicht den ganzen Tag.
Eine andere Sache die für mich am Anfang richtig ungewohnt war, ist, dass Schule hier viel länger, also bis halb 4 ist. Daran habe ich mich jetzt gewöhnt und manchmal fühlt sich die Zeit trotzdem weniger an als wenn ich daheim von 8-13 Uhr Schule habe, ich weiß auch nicht so genau warum. Inzwischen muss ich auch nicht mehr so ewig wach bleiben, um meine Hausaufgaben fertig zu kriegen.Vielleicht habe ich einfach ein besseres System oder ich bin einfach schneller, weil Englisch kein Problem mehr ist. Wobei ich in Deutschland nicht ansatzweise so viel Zeit damit verbracht habe, mich wirklich hinzusetzen und zu "arbeiten". Ich hoffe, dass es mir später mal was bringt, dass ich quasi gelernt habe diszipliniert zu sein.
Heute habe ich zum Beispiel echt den ganzen Tag für die Finals nächste Woche gelernt, also halt echt von halb 10 Uhr morgens bis jetzt eben um 9 Uhr abends und mit nur 2-3 Pausen. Ist jetzt vielleicht nicht so die Traumvorstellung von einem Wochenende, aber das ist ja jetzt auch nicht normal für mich oder so.
Was auch noch anders ist im Vergleich zum Sommer, als ich noch neu war an der Schule, ist, dass ich jetzt viele Leute kenne und auch Freunde gefunden habe. Es war halt echt nicht einfach, weil gerade Sophomores schon ein Jahr an der Schule waren und so ihren Freundeskreis haben und dich nicht wirklich von sich aus bei sich aufnehmen wollen. Es bedeutet also schon echt ziemlich viel "Arbeit" Freunde zu finden.
Was ich jetzt anders machen würde, wenn ich nochmal ganz am Anfang wäre, wäre, dass ich versuchen würde in irgendein Team reinzukommen, also auch im Herbst einen Sport zu machen. Das mache ich mit Frisbee dann halt erst jetzt im Frühling, aber naja.

Ich werde mal versuchen diese Woche ein paar Leute zu fragen, woran sie so denken, wenn sie an Deutschland denken, ich will nächste Woche nämlich mal darüber schreiben, was es alles Deutsches hier gibt und vielleicht ist mal ganz witzig so zu hören was die Amerikaner dazu sagen und was die so von uns denken. :D

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